Rumänien: Frauen in Not in Temeswar

rosa mairDie Salvatorianerinnen -Schwester Rosa Mair, die seit sechs Jahren im
rumänischen Temeswar arbeitet, besuchte wieder für einige Tage das Mutterhaus in Meran und hat von einer neuen Initiative erzählt, die Frauen in Not helfen will.

Schwester Rosa Mair ist eine rührige Frau, sie hat gegenüber der Tageszeitung von Fortschritten in ihrer Arbeit mit Straßenkindern berichtet, doch insbesondere von einem neuen Projekt erzählt, in dem jungen Müttern, die auf der Straße leben, geholfen werden soll. „Die Aktion ist auch von einer Tragödie aus gestartet“, berichtet Rosa Mair, einer Tragödie, die im letzten Jahr auch mehrmals durch die Tageszeitung gegangen ist (siehe Artikel vom 31. 8. 2001 „Gina ist tot, doch wir kämpfen weiter“).

Gina war ein junges Mädchen von nicht einmal 18 Jahren, das, zum zweiten Mal schwanger, Anfang August des letzten Jahres entbinden sollte, und zusammen mit ihrem sieben Geschwistern im „Pater Jordanhaus“ in Temswar, einem Obdachlosenasyl, das mit Südtiroler Hilfe ins Leben gerufen worden ist, betreut wurde. Mit Hilfe einer Spendenaktion, auch von der Tageszeitung initiiert, sollte das Mädchen die Chance haben, eine Zukunft mit ihren beiden Kindern aufzubauen, doch man hat Gina nur wenige Tage später tot aus dem Fluss Bega gefischt. Gina hatte den Freitod gewählt.

Dieses tragische Ereignis und ein weiteres Mädchen, Michalea, das mit ihrem dreijährigem Kind im letzten Winter zu den Schwestern zum Nähkurs kam, anschließend aber nie wusste, wohin sie gehen sollte, weil auch sei auf der Straße daheim war, haben die Initialzündung gegeben, mit Hilfe einer bereits bestehenden Organisation und der dortigen Caritas ein Haus gezielt für Frauen mit Kinder anzukaufen. Viele dieser Frauen sind selbst noch „Kinder“, die entweder ganz auf sich allein gestellt sind oder von ihren Männern brutal misshandelt werden. „Das Haus kostet 60.000 Euro und der Besitzer hat uns versprochen, geduldig auf das Geld zu warten, da er Mitleid mit den Frauen hat“, erzählt Schwester Rosa.

Auch die Mission in Bozen will einen Beitrag leisten, der Rest muss durch Spenden verständnisvoller Menschen abgedeckt werden. Im kommenden Herbst sollen bereits die ersten sieben bis acht Frauen mit ihren Kindern einziehen können und im nächsten Jahr will man am 1. Mai die offizielle Eröffnung feiern. Ein großer Teil der Einrichtung stammt übrigens vom Ex- Hotel Nido in Obermais, wo in den letzten Wochen fünf Männer aus Rumänien unter der Anleitung von Peter Lanthaler aus dem Passeiertal von der „Aktiven Hilfe für Rumänien“ Mobiliar entfernen und abtransportieren durften. „Wir sind so froh, dass wir mit Südtiroler Hilfe immer wieder neue Aktionen starten können, die den Menschen eine wirkliche und schnelle Hilfe bringen, denn es kann sich keiner, der das nicht gesehen hat, vorstellen, welch große Not in Rumänien immer noch herrscht“, bringt Schwester Rosa ihr Anliegen auf den Punkt.

Die Lewit hat mit ihrer Spende den Startschuss gegeben(cl) Die Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus (Lewit) in Meran hat vor Weihnachten einen Flohmarkt mit selbstgefertigten T-Shirts veranstaltet und die stolze Summe von insgesamt 140 Euro erwirtschaftet. Dieses Geld haben die Schüler mehrerer Klassen und die Lehrpersonen Christine Niedermair sowie Stephan Fischnaller, welche das Projekt betreut haben, als Startschuss für das Haus für „Frauen in Not“ in Temeswar zur Verfügung gestellt. Ihnen sei herzlichst gedankt und all jenen, die bis heute die Rumänienhilfe unterstützt haben, ebenso. Jetzt aber soll die Sammlung gezielt für jene Mädchen und Frauen weitergehen, die mit ihren Kindern auf der Straße leben, damit das Haus, in dem sie einziehen können, bald abbezahlt und Kleinigkeiten umgebaut werden können.

Alle, die sich angesprochen fühlen, können bei der Volksbank Naturns weiterhin für die Kinder und Frauen in Rumänien spenden:

Stichwort Rumänien c/c 1063799 ABI 05856, CAB 58630.

Vielen Dank.

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